Pressestimmen: Die dunkle Seite des Mondes

So berichteten die Medien über die Uraufführung:

Die New York Times titelt: „A New Opera Gives Music to the Unsaid and Unsayable”. NDR Kultur fasst online zusammen: „“Die dunkle Seite des Mondes“ ist musikalisch eindrucksvoll, visuell überwältigend (…).“ und schreibt weiter: „Das Ergebnis ist sehr dicht und durchaus streitbar – musikalisch mit Bravour aufgeführt und visuell toll umgesetzt.“ Die dpa fügt hinzu: „Die Musik erklingt spannungsreich mit viel Schlagwerk, Chor aber auch sanften, cineastischen Passagen. Bo Skovhus und Thomas Lehman bewältigen wortreiche Gesangs-Duelle innerhalb eines kraftvollen Ensembles.“

Zur Musik schreibt Klassik.com: „Chins musikalische Sprache ist komplex, doch nie hermetisch. Mikrotonale Schichtungen, spektrale Klänge, plötzliche Perkussionsattacken und elektronische Einspielungen wechseln sich mit fein ausgehörten Vokalpassagen ab. Das Orchester wirkt oft wie ein psychischer Resonanzraum, in dem innere Zustände hörbar werden. In den wenigen lyrischen Momenten entfalten sich fragile Klanginseln, die sofort wieder von eruptiven Klanglawinen hinweggefegt werden.“ Die Frankfurter Allgemeine Zeitung findet: “Loben darf man das Hamburger Staatsorchester mit dem scheidenden Kent Nagano, die Unsuk Chins Partitur präzise umsetzen, den Bariton Thomas Lehman für seine Energieleistung als Kieron, der den gesamten Abend über auf der Bühne präsent zu sein hat; und auch die Regie macht mit ihrer unkomplizierten Inszenierung wenig falsch.“ Die Kreiszeitung resümiert: „(…) eine phantastische Aufführung (…), in allen Parametern.“

Foto: Bernd Uhlig

Die Inszenierung rezensiert Klassik.com wie folgt: „Inszenierung: Surreal und suggestiv“ und „(…) eine gewagte Inszenierung zum Abschluss der Spielzeit, die sicherlich zu intensiven Diskussionen führen wird. (…) Das Künstlerkollektiv Dead Centre hat mit seiner Auslegung überzeugend bewiesen, das modernes Musiktheater nicht immer spannend sein muss, dafür aber intellektuell anregend.“

Gelobt werden insbesondere die Darstellenden auf der Bühne.  In der Süddeutschen Zeitung ist zu lesen: „Dr. Kieron“ nennt Chin den Wissenschaftler als Haupt- und eine Art Faustfigur, den der Bariton Thomas Lehman mit heroischer Stimmkraft ausstattet. Meister Astaroth heißt sein mephistofelischer Gegenspieler, für den Bo Skovhus seine überragende Stimmkultur und vokale Macht ins Spiel bringt. Ihre fanatisch debattierenden Gegen und Mitspieler bilden insgesamt das Panoptikum schwelender Träume und Traumata, brüllender Seelennöte.“ Im Hamburger Abendblatt steht: „(…) Thomas Lehman (ist) in der Rolle des halluzinierenden Physikers für seine Kondition in jeder Hinsicht zu bewundern.“ und „Bo Skovhus, eine sichere Bariton-Bank, kommt mit den musikalischen und darstellerischen Herausforderungen seiner Rolle konstant gut klar.“ Klassik.com fasst zusammen: „Brillante sängerische Leistungen“ und weiter heißt es „Die ausufernde Hauptpartie des Dr. Kieron wird von Thomas Lehman gesungen, dessen lyrischer Bariton die Zerrissenheit der Figur eindrucksvoll transportiert – zwischen Verstand und Wahnsinn, Skepsis und Ekstase. Bo Skovhus besticht als dunkel timbrierter Astaroth, der seinen flexiblen Bariton verführerisch erklingen lässt. Überzeugend auch Siobhan Stagg als Ex-Geliebte Miriel, sowie der Countertenor Kangmin Justin Kim als „Anima“ sowie Narea San als „lichtes Wesen“. Auch das restliche Gesangspersonal überzeugte ohne Abstriche.“ Die New York Times berichtet online: “Lehman, present almost constantly, tackled his vast role gamely, (…)” Bei der deutschen Bühne liest man: „Der amerikanische Bariton Thomas Lehman meistert diesen Kraftakt stimmlich mit Bravour, (…)“ und „(…) der dänische Bariton Bo Skovhus (ist) die dunkle Lichtgestalt des Abends. Seine Stimmpräsenz beeindruckt ebenso wie seine abstoßende Verführungskunst, mit der er Kieron zu seinem Verbündeten macht.“ „Ein Höhepunkt ist der Auftritt der Anima mit einer Arie, eine Glanzleistung des Countertenors Kangmin Justin Kim. Auch Bo Skovhus, Narea Son als „das lichte Mädchen” und Siobhan Stagg als Miriel dürfen sängerisch noch einmal erstrahlen.“ heißt es bei Concerti online. BR Klassik fügt hinzu: „Für das Personal auf der Bühne ist Hochleistungssport angesagt. Bo Skovhus brilliert als dunkel timbrierter Teufel, der manchmal auch eher banale Falsettsprünge meistern muss. Thomas Lehman singt den Kieron mit bewundernswerter Ausdauer, (…)“. Die Kreiszeitung ergänzt: „Die Solistinnen und Solisten reißen mit, an vorderster Stelle Thomas Lehman als Kieron und Bo Skovhus als Astaroth.“

Foto: Bernd Uhlig

Auch das Philharmonische Staatsorchester unter der Leitung von Kent Nagano erhält von den Medienvertretern lobende Worte. Die Süddeutsche Zeitung findet: „Das führende Opernhaus musikalischer „Avantgarde“ steht seit Jahrzehnten in Hamburg.“ und „Kent Nagano, Hamburgs Generalmusikdirektor, dirigiert die Philharmoniker jetzt bei seiner Abschiedspremiere mit aller Lust zur Präzision und starker Empfindungskraft.“ Bei Klassik.com ist zu lesen: „Kent Nagano am Pult – analytisch und doch expressiv“ und (…) Er führt das Philharmonische Staatsorchester Hamburg mit präziser Hand durch die rhythmisch und klanglich hochkomplexe Partitur. Der Chor der Hamburgischen Staatsoper (Einstudierung. Christian Günther) agiert nicht nur musikalisch, sondern auch körperlich als kollektives Unbewusstes – maskenhaft, beschwörend, fast bedrohlich.“ Concerti berichtet online: „Kent Nagano ist als Anwalt für Neue Musik bekannt, hier zeigt er, dass er auch ein Könner ist. Versiert führt er das Orchester durch die komplexe Partitur, gibt Sängerinnen und Sängern Orientierung und durch sein zurückhaltendes Dirigat der Bühne ihren Raum, wie auch den Klängen aus dem Graben ihre Bühne.“ Die Kreiszeitung rezensiert: „(…) die ungemein kraftvolle, blitzende, funkelnde und tobende Musik Chins! Und da überwältigt geradezu die musikalische Leistung des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg unter der Leitung von Kent Nagano (…)“. Und BR Klassik schreibt: „Kent Nagano legt sich mit dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg mächtig ins Zeug, da gibt es nichts zu mäkeln.“ Bei der New York Times steht geschrieben: “The Hamburg Philharmonic State Orchestra, under Kent Nagano, (…) played her painstakingly orchestrated music with vigor and transparency.” und “The music offered a vivid window into the unsaid and the unsayable.” In der Financial Times ist außerdem zu lesen: “Kent Nagano’s thoughtful and nuanced conducting cannot be faulted. Musically, this is an outstanding evening.”