„Koloraturfeuerwerk in Hamburg“ Pressestimmen Mitridate, re di Ponto
Am 23. Februar wurde Mozarts Opera seria Mitridate, re di Ponto erstmals in Hamburg aufgeführt. Dirigiert wurde die Premiere von Adam Fischer, es inszenierte Birgit Kajtna-Wönig. Die Titelpartie wurde von Robert Murray dargestellt, als Aspasia war Nikola Hillebrand zu erleben.
Das schrieben die Medien über die Neuproduktion:
„Eine in jeder Hinsicht gelungene Aufführung“ titelt die Neue Musik Zeitung über die Hamburger Erstaufführung von Mozarts Frühwerk. NDR Kultur titelt online „Koloraturfeuerwerk in Hamburg“. Der Blog Klassik begeistert fasst zusammen: „In Hamburg hat Mitridate bislang noch niemand auf die Bühne gebracht. Hausherr Georges Delnon wagt die Hamburger Erstaufführung. Wenn man so will als Beweisangebot, dass Mozart schon mit 14 Jahren ein Genie war. Die Inszenierung verantwortet Birgit Kajtna-Wönig, Bühne und Kostüme steuert Marie-Luise Otto bei.“ Die Frankfurter Allgemeine Zeitung ergänzt: „Ádám Fischer beschert der Staatsoper Hamburg mit Mozarts „Mitridate, Re die Ponto“ einen gewitzten Erfolg“.
Über die Inszenierung schreibt Klassik.com: „Birgit Kajtna-Wönig hat, und daran zu zweifeln besteht nicht der geringste Anlass, mit ihrer Inszenierung ein Zeichen gesetzt. (…) indem sie beweist, dass diese Opera seria ein vollwertiges musikdramatisches Kunstwerk ist. Insofern ist dieser ‚Hamburger‘ Mozart zum Ende der Ära Georges Delon ein außergewöhnliches Ereignis und ein mutiges dazu.“ „Die Regisseurin Birgit Kajtna-Wönig … präsentierte… in einer ebenso klugen wie ergreifenden Analyse der Eigenarten der sogenannten 0pera seria.“, urteilte die Neue Musik Zeitung. Auf dem Blog Klassik begeistert ist zu lesen: „Tatsächlich blieb die Balance zwischen Musik und Regietheater gewahrt. Dass die Mitglieder des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg ihren Orchestergraben verlassen mussten, verbannt auf die Bühne: Außerordentlich – der simple Kniff verlieh der Aufführung eine erfrischende Lebendigkeit.“

Vom Ensemble und der Musik zeigt sich NDR Kultur begeistert: „Musikalisch ist der Abend ein Koloratur-Feuerwerk: Nikola Hillebrand als Aspasia, die Verlobte des Königs, und Olivia Boen in einer Hosenrolle als Königssohn Sifare sind herausragend. Ihr Liebesduett, in dem sie sich in ihren Liebesschwüren hochschaukeln, gehört zu den schönen Musikmomenten. Auch die Mezzosopranistin Adriana Bignagni Lesca, die den zweiten Königssohn Farnace verkörpert, bringt dessen Abgründe und Zweifel berührend zum Klingen. Adam Fischer dirigiert den jungen Mozart dynamisch mit Witz und Leidenschaft – er hüpft und lacht. Das Philharmonische Staatsorchester antwortet meistens brav und kontrolliert.“ Klassik.com fügt hinzu: „Nikola Hildebrandt, eine junge Frau zwischen drei Männern, agierte sängerisch, darstellerisch großartig und bis in feine menschliche Details glaubwürdig. Ihre Stimme, sozusagen instrumental geführt, kennt eine Fülle von Ausdrucksmöglichkeiten und „Modulationen“, das Timbre, warm und ausgeglichen, bleibt als Konstante.“ Und weiter: „Olivia Boen und Adriana Bignagi Lesca spielen die Männerrollen von Sifare und Farnace, Söhne Mitridates, beide verliebt in die auch vom Vater geforderte Aspasia (und Sifare von ihr wiedergeliebt), ohne allzu männlich pointiertes Gehaben doch sehr dezidiert. Sie erzeugten dramatische Energien, Pausen wurden mit äußerster Spannung erfüllt. Deklamation und Artikulation der Sänger waren textbezogen und offenbarten ein genaues Textverständnis und -bewusstsein.“ Und schreibt zuletzt: „Robert Murray als Mitridate (…) Seine Stimme ist strahlend und schön, äußerst beweglich und auch in extremis sicher.“ „Zwischen Orchester und Rampe agieren die Sängerinnen und Sänger, die die zu spielenden Charaktere durchweg sehr zutreffend spielen. Vor allem aber begeistern alle, sei es Robert Murray in der Titelrolle des Königs Mitridate, Nikola Hillebrand als seine Verlobte Aspasia, Olivia Boen in der Hosenrolle als sein Sohn Sifare, Adriana Bignagni Lesca, noch eine Hosenrolle, als sein Sohn Farnace, Dorine Martelmans als Ismene, Peter Galliard als Freund Arbate oder auch Seungwoo Simon Yang als sonnenbebrillter Römer Marzio mit strahlenden Stimmen, pointiertem, gut prononciertem Gesang und herausragender Stimmführung.“ liest man im Newsletter Chaverim. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung findet: „Aus einem trefflichen Ensemble ragte die Sopranistin Nikola Hillebrand heraus.“

Über die Musik und das Orchester ist in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zu lesen: „das (…) Hamburger Publikum schon nach der Pause einen herzlichen Beifall für den Dirigenten Ádám Fischer, am Schluss beim Jubel für ihn wie das von ihm glänzend animierte Orchester, das in einer zugleich düsteren und witzigen Inszenierung von Amadé Mozarts „Mitridate, re di Ponto“ in das Bühnengeschehen einbezogen gewesen ist.“ „Die MusikerInnen sitzen auf der Bühne und werden unterschiedlich in das Herrschaftsgebiet des Mitridate hereingeholt oder weggeschickt bis zu dem Augenblick, als Mitridate den Dirigenten Adam Fischer mal kurz vom Dirigentenpult wegschubst zu den Worten: „Ich werde euch vernichten!“ singt er auf dem Höhepunkt seines Machtwahnes dazu. Für diese Konzeption braucht es kein Bühnenbild: ein Teppich im Vordergrund, in Videoprojektionen abstrakte Teile, die mit einem historisch verbürgten Meteoreinschlag zu Mitridates Lebzeiten spielen, bedrohliche Felsbrocken über allem und unhistorische Fantasiekostüme: Videos von Mara Wild und Kostüme von Marie Luise Otto.“, steht in der Neuen Musik Zeitung zu lesen. Und Klassik.com ergänzt: „Fischers Musizieren lässt die Musik atmen, „reden“ in Gesten; sie stellt Leidenschaften dar.“ Im Newsletter Chaverim steht: „Dirigent Adam Fischer und seine Musikerinnen und Musiker feierte das Premieren-Publikum für einen leichten, locker aufgefassten Mozart-Stil, der mal fluffig und tänzelnd, mal melancholisch und dezent über das Spielgeschehen hinweg und über die Rampe kommt.“ Und auf dem Blog Klassik begeistert liest man: „Wohltuend, wie viel Wärme das Philharmonische Staatsorchester Hamburg dem Sängerensemble entgegensetzte. (…) Ádám Fischer wahrte in dem Gewusel auf der Bühne den Überblick und Mitridate, re di Ponto, klang, wie immer bei Fischer: Nach genialem Mozart.“