Opernrätsel #4

O Dio! Vielleicht der meistgesungene Ausspruch im Opernrepertoire. Doch wer ist gemeint? O Dio! Zu welchen Göttern betest du? Sind es die richtigen?

Gott spielt die tragende Rolle in „Jeanne d’Arc“ von Walter Braunfels oder Messiaens „Saint François d’Assise“, er gibt Hoffnung, tröstet, gibt Kraft, erleuchtet. In „Tosca“ bietet die Kirche Unterschlupf und Schutz, in „La forza del destino“ ist das Kloster letzter Zufluchtsort. Die Götter vereinen die Menschen in ihrem Glauben. Doch was passiert, wenn sie unterschiedlich verstanden werden? Die katholische Maria Stuarda Donizettis wird von ihrer protestantischen Halbschwester Elisabetta hingerichtet und will am Ende ihres Lebens „den Zorn des erzürnten Himmels besänftigen und nicht auf das falsche Albion lenken, die Geissel eines strafenden Gottes.“ Straft dieser Gott nun oder erlöst er? Und wenn ja wen?
Welchen Göttern glaubst du – den alten oder den neuen? Cherubinis Medée verlässt ihr Land Kolchis und die archaischen Bräuche für den Gatten Jason und für das domestizierte Leben in Korinth. Sie bringt größte Opfer, doch die „Zauberin“ wird nie wirklich zum griechischen Olymp gehören – bis zu ihrer letzten Stunde. Sie verrät ihre Götter für Jason. Und Jason verrät alle Götter für die Macht. Medée eskaliert; tötet die neue Frau und die alten Kinder und fährt in Gefolgschaft der Rachegöttinnen in die Unterwelt.
Welche Götter sprechen zu dir in der Nacht? „Keusche Göttin im silbernen Glanze, Baue Segen auf die dir geweihte Pflanze!“, singt Bellinis Norma der Mondgöttin. Und doch bricht sie ihren Eid des druidischen Glaubens für den geliebten römischen Besatzer, mit dem sie unerlaubt Kinder hat. Sie setzt ihr Leben damit aufs Spiel. Doch der Kindsvater bringt schon die nächste gallische Frau von ihrem Glauben ab. Norma steht kurz vor denselben Morden wie die Medée und entscheidet sich doch dagegen. Sie opfert sich selbst. Für wen nun diese Opfer? Für die unbarmherzigen Götter oder die kleingeistigen Menschen?

Frage: Welche Göttin des Gesangs verhalf den letzten beiden Titelpartien zu größerer Verbreitung im 20. Jahrhundert? (Tipp: Sie soll die Norma 91mal und die Medea 29mal gesungen haben.)

Das können Sie gewinnen:

1. Preis: Zwei Karten für „Elektra“ am 5. Mai 2020
2. Preis: Zwei Karten für „Fidelio“ am 14. Mai 2020
3. Preis: Zwei Karten für „Pique Dame“ am 5. Juni 2020

Senden Sie die Lösung bitte bis zum 17. April 2020 an die Redaktion „Journal“, Hamburgische Staatsoper, Postfach, 20308 Hamburg oder an presse@staatsoper-hamburg.de.
Mitarbeiter der Hamburgischen Staatsoper und ihre Angehörigen sind leider nicht teilnahmeberechtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Das war beim letzten Mal die richtige Antwort:
„Antonio Salieri“
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