OpernTester*innen bei “La Luna“

Am 24. Juni 2022 hatte die Hamburgische Staatsoper mit „La Luna“ nicht nur die letzte Premiere dieser Spielzeit, sondern auch Uraufführung der Oper von Lorenzo Romano. Die OpernTester*innen Elizabeth und Anton hatten die Möglichkeit die Neuproduktion in der opera stabile schon vor der Premiere zu testen und ihre Eindrücke zu teilen.

Als OpernTester*innen durften wir einen Blick hinter die Kulissen werfen. Zunächst wurden wir am Eingang der opera stabile abgeholt. Bevor wir die Hauptprobe sehen durften – die letzte Probe vor der Generalprobe – erzählte und erklärte uns der Dramaturg des Stücks, Johannes Blum, etwas über die Hintergründe von „La Luna“. – Anton

Ich wusste nicht, was ich zu erwarten hatte. Das Konzept klang sehr abstrakt und ungewöhnlich. Wir hatten die Gelegenheit, in unmittelbarer Nähe zu vielen Mitgliedern des hochenergetischen und dynamischen Kreativteams zu sitzen, das der Produktion den letzten Schliff gab. – Elizabeth

„La Luna“ ist, wie es der Name verspricht, eine Operninszenierung über den Mond. Es handelt sich dabei aber nicht um eine klassische Oper wie man sie sich vorstellt. In „La Luna“ wird auch ohne musikalische Untermalung gesprochen, Stimmen werden teilweise mit technischen Hilfsmitteln verändert und es gibt keine klassische konsistente Handlung mit den gleichen Haupt- und Nebencharakteren. Der Hauptcharakter ist der Mond, er spielt die zentrale Rolle, es ist seine Geschichte. – Anton

Es war ein großartiges Erlebnis, bei dem es so viel zu hören und zu sehen gab. Die fünf sehr unterschiedlichen Teile der Kammeroper – fast wie fünf Mini-Opern in sich selbst – sorgen für faszinierende Perspektiven. Was ist wahr und was ist nicht so wahr am Mond? „La Luna“ stellt all dies in Frage, und wir als Publikum werden dies auch noch lange nach Verlassen der opera stabile tun. – Elizabeth
Bei Lorenzo Romanos Oper handelt es sich um eine komplett neue Komposition und Inszenierung, es ist eine moderne Oper. – Anton

Die Fragen die „La Luna“ stellt sind sehr zeitgemäß. So geht es auch darum, ob die Mondladung vielleicht nicht doch nur ein inszeniertes Ablenkungsmanöver war und wie sinnvoll und notwendig es ist den Mond als Ressource zu verwenden und Weltraumtourismus zu ermöglichen. – Anton
Wir alle sehen den Mond regelmäßig und machen uns nicht allzu viele Gedanken darüber. Aber die Anwesenheit des Mondes hat das Leben der Menschen schon immer auf unterschiedlichste Weise beeinflusst, und „La Luna“ erforscht dieses Konzept mit enormer Vitalität und Kreativität. – Elizabeth

Die Darsteller*innen spielen und singen sehr überzeugend, besonders der komödiantische Teil von „La Luna“ wird von ihnen hervorragend umgesetzt. – Anton
Ich mochte das geteilte Orchester und die ungewöhnliche Instrumentierung, insbesondere die Klavierstreicher und einige höchst merkwürdige Perkussionseffekte. – Elizabeth

Fotos: Brinkhoff/Mögenburg

Das Bühnenbild wird mit Leinwand, technischen und praktischen Effekten gestaltet, diese erfüllen ihren Zweck und werden gut verwendet. – Anton
Neben zahlreichen Videoeffekten und Remixen war die Mondkulisse die direkt vor uns aufgebaut wurde, besonders eindrucksvoll und effektiv. Die Eröffnungsszene ist schon eine wunderbar kreative Annäherung an die Idee des Mondes – die ich zukünftigen Opernbesuchern nicht preisgeben möchte – und es ist nur die erste von vielen Perspektiven, die uns den Mond auf ganz unterschiedliche Weise sehen lassen. – Elizabeth

Ich verließ die opera stabile mit leuchtenden Augen und einer ganzen Reihe von Klängen und Bildern im Kopf, die noch weiter überdacht und verarbeitet werden müssen. Ich habe auf jeden Fall vor, ein zweites Mal hinzugehen und noch mehr Schichten dieser Musik und dieser neuen Ideen zu entdecken. – Elizabeth

Der Blick hinter die Kulissen war als Laie sehr interessant. Die Abläufe und die Anweisungen vor und während einer Probe mitzuerleben war eine neue Erfahrung, so kam es zum Beispiel während der Probe zu einer kurzen Unterbrechung, weil noch nicht alles wie gewollt ablief.
Insgesamt war es eine spannende und interessante Erfahrung, die ich allen Interessierten weiterempfehlen kann. – Anton

Schön, dass ihr bei uns wart! Du willst auch OpernTester*in werden? Dann bewirb dich unter folgender Email-Adresse: schausdiran@staatsoper-hamburg.de