Operntester*innen: Der Freischütz
1. Gibt es eine bestimmte Szene, die dir besonders gut gefallen hat?
Die Umbauszenen in denen die Wände der Kulisse sich zusammengeschoben haben; da hat man die Bedrohlichkeit gerade auch in Kombination mit der Musik gespürt. – Anton
Besonders gut fand ich alle Szenen, wo mehr als nur zwei Personen waren. Der Chor war immer sehr dynamisch in das Geschehen eingebaut. Als Beispiel fand ich da die Schlussszene besonders großartig. Die Szene in der Wolfsschlucht fand ich auch richtig eindrucksvoll: Das Bühnenbild, die Kostüme und die Effekte fand ich alle sehr interessant und stimmungsvoll. – Eefje
Die Szene „Furchtbare Waldschlucht“ hat mir besonders gefallen. Von einer aufgeregten Agathe, die gemeinsam mit ihrer Cousine der Hochzeit entgegenfiebert, wendet sich der Blick nun auf einen angsterfüllten Max. Die Musik komplettiert hierbei das Unheil, von dem er umgeben und dessen Ausmaße er nicht zu begreifen im Stande ist, auf beeindruckende Weise. – Marcus
2. Welche Stimmung hat die Oper bei dir ausgelöst?
Befreit. – Anton
Ein gewisses Unwohlsein habe ich gefühlt, besonders da wo man sehr mit den Charakteren mitfühlen soll. Als Max gehänselt wurde, hat man sehr mit ihm mitgefühlt und in der Wolfsschlucht war auch das Gefühl von „in die Enge getrieben“ deutlich. Es gab aber auch komisch Momente, die einem zum Lachen gebracht haben. Ännchen hat es oft dazu gebracht mich zum Schmunzeln oder Lachen zu bringen. – Eefje
Ein Wechselspiel aus ansteckender Vorfreude und gebanntem Mitfiebern. – Marcus
3. In welchem Moment konntest du am meisten mit einer der Figuren mitfühlen?
Ich fand es immer sehr spektakulär wenn Max an einer Wand der Kulisse nach vorne geschoben wurde.
Da hat sich mir offenbart wie Max quasi von seinem Umfeld ins Rampenlicht geschoben wird. – Anton
Am allermeisten hat mich die Schlussszene berührt, als Agathe und Max Angst haben, dass sie komplett voneinander getrennt werden. Da wird Max‘ Scham über das, was geschehen ist, sehr deutlich. Da der Chor so deutlich Anteilnahme an dem Geschehen nimmt, wird sehr deutlich, wie wichtig die Szene ist und wie viele Gefühle da auf einmal gezeigt werden. – Eefje
Bei der schweren Entscheidung von Max sich auf das Angebot von Kaspar einzulassen. Hier wurde schön in Szene gesetzt, wie verzweifelt man sein kann. wenn bereits alle Handlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind und einem die Situation dennoch aus den Händen zu gleiten scheint. – Marcus
4. Wie würdest du die Musik beschreiben?
Bewegend aber schlicht. – Anton
Die Musik vermittelt immer sehr deutlich was gerade geschieht und was die Charaktere fühlen. Bei Szenen mit vielen Leuten ist sie oft fröhlicher, die Arien von Agathe und Max sind sehr melodisch und bei düsteren Szenen wird die Musik auch sehr düster. In der Wolfsschlucht vermittelt die Musik auch, was in der Handlung geschieht in dem sie Naturphänomene nachahmt. Ich denke, dass man ohne die Musik die Handlung und die Charaktere nicht richtig verstehen würde. Der Dirigent und das Orchester waren bei dieser Aufführung sehr einfühlsam, was die Musik angeht, und haben stellenweise jeden Ton ausgekostet. Damit wird die Bedeutung, die die Musik auf die Geschichte hat, besonders deutlich. – Eefje
Stark bewegt und zu Beginn heiter. Im Verlauf zunehmend intensiv und wild. – Marcus
5. Wem würdest du empfehlen das Stück anzuschauen?
Allen die sich Leistungsdruck ausgesetzt sehen. – Anton
Besonders nahelegen würde ich das Stück jemandem der noch nicht so viel Erfahrung mit Opern hat. Durch die Dialoge und das Schauspiel zwischen den Stücken ist die Handlung leichter zu verstehen. Auf der Bühne passiert immer etwas und so wird einem nie langweilig. Wunderbar sind auch die Details, mit denen man zum Beispiel beim Bühnenbild gearbeitet hat. Selbst jemand der mit der Oper von vorher bekannt ist wird hier auf seine Kosten kommen, weil es immer neues zu entdecken gibt. – Eefje
200 Jahre nach der Uraufführung ist die Gesellschaftskritik aktueller den je. Von Leistungsdruck sind/ waren wir wohl alle schon mal betroffen. Das Stück zeigt meiner Meinung nach sehr gut, dass es diese Probleme schon immer gab und wir damit nicht alleine sind. Deshalb würde ich das Stück jedem empfehlen. – Marcus