Viva Italia! (Tag 2 der Sizilienreise)

Am zweiten Tag taucht die Reisegruppe bereits voll und ganz in das italienische Leben ein – kulturell wie kulinarisch!

Der heutige Tag gehörte ganz der Stadt Bellinis, begann auf dem Platz Catanias, auf dem seine Statue steht, führte in den Dom, in dem er begraben liegt und endete in dem Theater, das seinen Namen trägt. Auf sieben Lavaschichten wurde Catania gebaut, nach jedem neuen Vulkanausbruch, der die Stadt unter sich begrub, wurde die Stadt auf der zurückbleibenden Lavaschicht wieder neu aufgebaut. Dass der großartige Vulkan, der uns morgens auf den Frühstückstisch schaut, durchaus nicht friedlich ist, zeigte eindrucksvoll eine Initiative, die heute auf dem Platz vor der Universität stattfand und die neben einer Dokumentation über die Eruptionen des Ätna auch Erdbebensimulationen und Tipps und Verhaltensregeln für den Fall eines Ausbruchs bot.

Eintauchen in das sizilianische Leben bot dann ein Gang über die Pescheria, den antiken Fischmarkt der Stadt. Schwertfische (pesce spada) sind imposant dekoriert. Lange Sägedegenfische (pesce spatola) liegen zusammengerollt auf Holzkisten und schimmern silberfarben in der Sonne. In den engen Gassen um den Fischmarkt gibt es dann Fleisch, Geflügel und Käse. Berge von Früchten und Gemüse, getrocknete Kräuter, exotische Gewürze – es ist ein einziger Rausch an Farben und Gerüchen.

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Auf der piazza vor dem Dom dann das Wahrzeichen der Stadt, der Elefantenbrunnen. Uralt ist der Elefant aus schwarzem Lavastein. Woher er kommt und wie alt er wirklich ist, ist nicht eindeutig geklärt. Von dort pilgern wir zum Grab Bellinis im Dom. Auf dem Grabmal die Inschrift des Anfangs der Arie der Sonnambula ‚Ah! Non credea mirarti si presto estinto fiore… ‚ Andächtig umsteht die Reisegruppe die Grabstelle, während unser Reiseleiter Richard Eckstein leise vom Handy diese Arie, gesungen von Maria Callas, abspielt.

Abends dann Vorstellung von Don Giovanni im Teatro Massimo Bellini. In der Pause Fototermin mit der Statue Bellinis im Foyer. Und noch eine kleine Randepisode: Im Foyer steht ein Flügel, er ist nicht abgeschlossen. Als gegen Ende der Pause schon fast niemand mehr im Foyer ist, setzt sich ein Franziskanermönch mal schnell an den Flügel und spielt den Hochzeitsmarsch aus Mendelssohns Sommernachtstraum. Viva Italia!

Constanze Könemann