Auf einen Schnack mit: Anna Princeva

Gerade debütierte sie am Royal Opera House Covent Garden in London und ist nun als Alice Ford in Calixto Bieitos Inszenierung von „Falstaff“ erstmals an der Staatoper Hamburg zu erleben. Kurz vor Serienstart trafen wir sie zum Gespräch.

Frau Princeva, wir freuen uns, dass Sie bei uns Ihr Hamburg-Debüt geben. Am 30. September, 3. und 9. Oktober sind Sie als Alice Ford in „Falstaff“ auf der großen Bühne zu erleben. Wie sehen Ihre Tagesabläufe in der Zeit aus? Haben Sie zwischen Proben, Kostümanproben und Studien auch Zeit, sich Hamburg anzusehen?

Ich freue mich auch riesig, hier zu sein und mit meiner Alice hier zu debütieren. Gemeinsam mit meinem Mann und meinem Sohn, der zehn Monate alt ist, bin ich in Hamburg. Deshalb verbringen wir die Zeit zwischen den Proben zusammen. Wir gehen spazieren und haben schon einiges in Hamburg entdeckt.

Was bedeutet Ihnen die Partie Alice Ford und wie gefällt Ihnen die Hamburger Version von Regisseur Calixto Bieito?

Für mich ist die Partie Alice eine Möglichkeit, neue Farben, neue technische Feinheiten und neue szenische Ausdrücke zu entdecken. Alice ist komplett anders als die meisten Charaktere aus meinem Repertoire.
Also, ich habe Calixtos Alice so verstanden: Sie ist furchtlos, sehr selbstbewusst und akzeptiert sich komplett so wie sie ist. Aber das Beste von ihr ist, dass sie ist lustig ist, viel Spaß hat und weiß, Spaß in jeden Tag zu bringen. Auch wenn das heißt, mit etwas „Hilfsmitteln“ zu übertreiben. Ich liebe sie!

Anna Princeva 2021 als Mimì in „La Bohème“ im Royal Opera House Covent Garden in London, Foto: Tristram Kenton

Kürzlich debütierten Sie als Mimì am Royal Opera House Covent Garden, es folgen nun Auftritte als Elisabetta di Valois am Theater Bonn, Ihrem Stammhaus und im Frühjahr als Nedda an der Deutschen Oper am Rhein – auf was darf sich Ihr Publikum noch freuen?

Leider darf ich noch nicht Vieles verraten. Aber ich werde wieder die Rosalinde in „Die Fledermaus“ singen und ich werde mein Repertoire mit einer sehr seltenen Oper im Frühjahr erweitern.


Anna Princeva
In St. Petersburg geboren studierte sie in ihrer Heimatstadt und dann in Italien u. a. bei Francisco Araiza und Grace Bumbry. Als Ensemblemitglied der Oper Bonn sang sie dort u. a. die Gräfin in Mozarts „Figaro“, Verdis Giovanna d’Arco und Elsa in „Lohengrin“. Sie gastierte als Nedda („I Pagliacci“) in Sidney und als Violetta („La Traviata“) in Graz und Nürnberg. Nach ihrem Debüt als Mimì („La Bohème“) am Royal Opera House Covent Garden in London vor wenigen Monaten wird sich Anna Princeva nun erstmals als Alice an der Staatsoper Hamburg präsentieren.