Auf einen Schnack mit: Dorottya Láng

In der Mittagspause haben wir unser Ensemblemitglied Dorottya Láng getroffen und mit ihr über ihre nächsten Auftritte und ihr Sommerprogramm geschnackt.

Du kommst gerade aus den Proben für „A Midsummer Night’s Dream“ – was macht diese Oper für dich besonders?

Dorottya Láng: Dieses Stück ist für uns Opernsänger keine leichte Aufgabe: Besonders die Sprache, das Shakespearsche Englisch, stellt eine Herausforderung dar – nicht nur wegen der Aussprache, sondern es geht vor allem auch darum, über diese Sprache und den Gesang auch Humor und Ehrlichkeit zu transportieren. Brittens „Midsummer“ ist eine Oper, es ist also wichtig, dass man eindeutig bleibt und dabei das Publikum gleichzeitig – auf eine natürliche Art und Weise – zum Lachen bringt.

Mir macht diese fantastische Inszenierung wirklich großen Spaß – alles hängt, bewegt sich und glitzert, und man weiß nicht aus welchem Möbelstück wieder jemand herauskommt! Für uns alle im Haus ist dieses Stück eine große Challenge, hier ist die Zusammenarbeit von vielen Menschen gefragt, aber das funktioniert sehr gut und ich freue mich auf die erste Vorstellung.

Musikalisch gesehen ist „A Midsummer Night‘s Dream“ harmonischer als andere Britten-Opern, aber trotzdem sehr anspruchsvoll. Es gibt viele verschiedene Rhythmen in der Musik, und man muss bei diesem Ensemble-Stück musikalisch besonders gut auf die Kollegen achten. Am Ende gibt es auch einen 30-sekündigen Tanz für die Rollen der Handwerker und „The Lovers“. Die Tanzproben, die wir dafür haben, machen riesigen Spaß und wenn es nach mir ginge, könnte ich das in jeder Oper machen (lacht). Ich finde es wichtig, dass wir Sänger uns auf der Bühne gut bewegen können.

Du warst in den vergangenen Wochen im 9. Philharmonischen Konzert „Mahler 8“ sowie in der Barockoper „Almira“ zu erleben – wie gefällt dir dieses Kontrastprogramm?

Dorottya: Ich mag es gerne, verschiedene Arten von Musik zu machen – wenn es ein Buffet gibt, esse ich auch immer von allem! Ich verstehe es, wenn Kollegen das nicht so gerne mögen, oder finden, dass es nicht gesund für die Stimme sei. Aber ich muss sagen, dass es mich sehr inspiriert, wenn ich Musik von Komponisten aus verschiedenen Epochen singe. Neben meiner Tätigkeit hier singe ich gerade auch sehr viel Wagner, Berlioz oder Liszt in Liederabenden beispielsweise. Ich bin daran gewöhnt, verschiedene Dinge parallel zu machen.

Stichwort „Midsummer“: Wie sehen deine Pläne für die Sommerpause aus?

Dorottya: Ich habe den Sommer über frei und ich freue mich sehr darauf! Ich denke, wenn man als Ensemblemitglied die ganze Saison über singt, ist es ganz wichtig eine Pause und Freizeit zu haben. Ich habe mir mit einer Freundin vorgenommen, eine Backpack-Tour nach Amerika zu machen. Und ich werde auch ein paar Tage zu Hause in Budapest verbringen.

Dorottya Láng

lang_dorottya copyright shirley suarezDie Ungarin Dorottya Láng studierte bis 2012 an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien, wo sie danach für zwei Spielzeiten als Ensemblemitglied an der Wiener Volksoper engagiert war. In der Spielzeit 2014/15 gehörte sie zum Ensemble des Nationaltheaters Mannheim, wo sie unter anderem als Cherubino, Orlovsky, Lola, Hänsel sowie als Marguerite in einer Neuproduktion von „La damnation de Faust“ von Berlioz zu hören war. Im Sommer 2015 debütierte sie als Wellgunde in Wagners „Rheingold“ unter der musikalischen Leitung von Teodor Currentzis bei der Ruhrtriennale. Seit der Spielzeit 2015/16 ist Dorottya Láng Ensemblemitglied der Staatsoper Hamburg und war bisher u.a. in „La Traviata“, „Hänsel und Gretel“, „Le Nozze di Figaro“, „Die Zauberflöte“ oder „Daphne“ zu sehen. Zu den Highlights dieser Spielzeit zählen u.a. Angelina („La Cenerentola“), Hermia („A Midsummer Night’s Dream“) und „Mahler 8“ in Hamburg und ihr Debüt beim Tonkünstler-Orchester mit Beethovens 9. Sinfonie.

1 Kommentar

  1. DANIELA KAPPEL sagt:

    ES IST EINE WONNE SO EINE VIELSEITIGE AUFGESCHLOSSENE SÄNGERIN AM HAUSE ZU ERLEBEN

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