Olesya Golovneva / Katja Kabanova

Auf einen Schnack mit: Olesya Golovneva

Die Sopranistin Olesya Golovneva singt in Willy Deckers Inszenierung von Leoš Janáčeks Oper „Katja Kabanova“ die Titelpartie. Damit gibt sie sowohl ihr Rollen- als auch ihr Hamburg-Debüt!

Sie sind das erste Mal an der Staatsoper Hamburg. Was empfinden Sie?

Olesya Golovneva: Ich fühle mich sehr willkommen und wohl. Ich erfahre ein wunderbares Arbeitsklima, in dem ich in einer Rolle, die mir sehr am Herzen liegt, große Unterstützung finde. Ich wohne in einem schönen Viertel an der Alster, so inspiriert mich auch die Stadt, in der ich zum ersten Mal zu Gast sein darf. Bis jetzt habe ich nur Gutes über die Hamburgische Staatsoper gehört, und es bewahrheitet sich täglich für mich aufs Neue.

Sie debütieren als Katja in „Katja Kabanova“. Was bedeutet diese Partie für Sie?

Olesya Golovneva: Ich habe das „Gewitter“ von Ostrowski schon als Kind gelesen und war fasziniert und gleichzeitig erschrocken. Es ist das erste Mal Janáček für mich: Eine ganz neue Welt, die süchtig macht! Ich habe mich viel mit der Rolle beschäftigt, viele Fragen gestellt und nach den Antworten gesucht. Ihr Charakter ist sehr lebendig und wahrhaftig, er spiegelt sich in meiner Seele wieder – ich spüre Katja hautnah. Ihre Sehnsüchte, ihre Hingabe, auch Verzweiflung und Schmerz spüre ich sogar auf einer physikalischen Ebene.

Olesya Golovneva / Katja Kabanova

Was ist für Sie das Besondere an der slawischen Musik?

Olesya Golovneva: Das ist schwer in Worte zu fassen… Diese Musik fließt in meinem Blut. Die alten Volkslieder und Geschichten, die ich von meiner Oma gehört habe, sind schon von meiner Ururgroßmutter weitergegeben worden. Ich habe es sozusagen mit der Muttermilch aufgesogen.

Katja Kabanova

Szenenfoto aus „Katja Kabanova“ (Foto: Karl Forster)

Olesya Golovneva / Katja Kabanova

Sie sind für den FAUST-Theaterpreis 2019 nominiert. Was bedeuten Preise für Sie?

Olesya Golovneva: Es ist eine Art Bestätigung, dass ich mich auf einem richtigen Weg befinde. Die FAUST-Nominierung ist ein Theaterpreis, somit hat auch mein Spiel überzeugt, worauf ich sehr viel Wert lege. Musiktheater beinhaltet, nicht nur durch Gesang dem Charakter Ausdruck zu verleihen, sondern auch durch das Spiel, was Ausstrahlung, Körpersprache, Erfahrung und vieles mehr beinhaltet.

 


 

Olesya Golovneva / Katja Kabanova

Foto: Kerstin Kühne

Olesya Golovneva
Die russische Sopranistin Olesya Golovneva studierte Lied und Oratorium am Staatlichen Konservatorium Nikolai Rimskij-Korsakow in St. Petersburg sowie bei Prof. Robert Holl an der Musikuniversität Wien. Sie ist regelmäßig auf den großen Bühnen Europas zu sehen, dazu zählen unter anderem die Deutsche Oper am Rhein, die Bayerische Staatsoper, die Oper Graz oder auch die Finnish National Opera Helsinki. Auch bei den Wiesbadener Maifestspielen stand sie auf der Bühne. Zudem ist sie Preisträgerin des N. Rimskyj-Korsakow Wettbewerbes sowie der International Vocal Competition’s – Hertogenbosch. In der Saison 2019/20 debütiert sie an der Staatsoper Hamburg in der Titelpartie in „Katja Kabanova“.