Light Flow|Light Stream

Lichtkünstlerin rosalie verwandelt die Fassade der Oper in ein lebendiges Farbenspiel

 

An der Oper ist es gerade noch ruhig, aber viele fragen sich bestimmt schon, was an der Fassade des Hauses gerade passiert. Zu unserer großen Eröffnungspremiere am 19. September werden wir das Geheimnis, das hinter dem Gebilde aus weißen Fäden und Netzen steckt, lüften.

Bis dahin geben wir aber schon einmal einen ersten Einblick in das Werk der Künstlerin rosalie. Mit ihren innovativen Projekten in der zeitgenössischen Bildkunst, Lichtkunst sowie mit ihren Theater- und Bühnenbildprojekten ist die Stuttgarter Künstlerin international präsent. Mit ihrer eindrucksvollen Verarbeitung von Lichtfasernetzwerken hat sie eine neue Form der Ästhetik entwickelt und realisiert so neue mediale und thematische Vernetzungen. Wir haben uns mit rosalie über ihr Projekt unterhalten:

 

Rosalie_kleiner

rosalie © Daniel Mayer

Was kann man sich unter einer Lichtskulptur vorstellen?

„Die Lichtskulptur Light Flow | Light Stream ist eine großdimensionierte Architektur aus Licht – sie ist 42 Meter breit und ca. 12,5 Meter hoch. Man kann es sich als fließende Lichtmalerei über der gläsernen Fassade der Staatsoper vorstellen, in der sich das Licht in einem unendlichen Farbenspiel verändert. Dieses Gewebe aus Lichtleitfasern wird aufwändig verflochten und anschließend mikrosekundengenau programmiert – Zeiten, Farbintensität und Impulse werden in 38 Projektoren aufeinander abgestimmt. Dabei wird präzise festgelegt, wie diese miteinander spielen und in welcher Komposition das Farben- und Lichtspiel dann in Aktion tritt.“

Wie kam die Idee und Inspiration für dieses spezielle Kunstwerk an der Fassade der Staatsoper zustande?

„Dieses komplexe Netzwerk aus Licht ist am Tag ein neutrales Gebilde und entfaltet erst in der Dunkelheit seine volle Wirkung und Farbenpracht. Dieser sich diagonal öffnende Vorhang aus Lichtfasern tritt also wie die Opernvorstellungen erst am Abend in Aktion und verwandelt das Haus auch nach außen zu einem inszenierten Ort. Das Spiel aus Farben und Licht lässt den Betrachter immer wieder Neues entdecken, verführt ihn zum Träumen – und wird ihn auch überraschen. Es soll dadurch nach außen den Pulsschlag der Oper, die Nervenbahnen und Synapsen, verdeutlichen und zeigen, dass das Haus ein lebendiger, atmender Teil Hamburgs ist.“

Was ist das Besondere an dieser Skulptur?

„Das Licht hat verschiedene Intensitäten und bildet so einen sehr poetischen Lichtverlauf und Lichtfluss. Es ist kein schneller Wasserfall, sondern eine sich langsam verwandelnde Malerei. Diese permanente Verwandlung, in der das Licht von oben nach unten, von innen nach außen, von rechts nach links fließt, tritt mit den Passanten in einen Dialog. Ein Dialog von der Staatsoper zu den Hamburgerinnen und Hamburgern und wieder zurück. Das Werk markiert zudem auch den Beginn einer neuen Spielzeit und auch einer neuen Intendanz. Für mich ist dieses Projekt eine besondere Herzenssache und setzt hier einen neuen Impuls für Hamburg.“

Am 19. September erstrahlt das Lichtkunstwerk zum ersten Mal. Für ein Monat wird der Lichtvorhang die Staatsoper mit Einbruch der Dunkelheit in ein Farbenspiel hüllen.

Die  Künstlerin  rosalie wird am  4.  Oktober  einen multimedialen Vortrag zum Thema „Licht_Kunst_Räume“ in der opera stabile halten. Alle Informationen und Tickets gibt es hier.

Viel Freude beim betrachten und träumen wünscht das Team der Online-Redaktion!

1 Kommentar

  1. Es ist ein Wunderwerk vom Licht.ich bin überwältigt,danke an die Künstlerin und dem neuen Intendanten der Hamburger Oper.barbara aus Lübeck.

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