Florenz

Opernreise nach Florenz (Tag 2)

Buongiorno Firenze!

Nach einem sehr ausgiebigen Frühstück „con un doppio caffé“, geht es mit voller Energie um 9 Uhr los. Von unserem Hotel in der Via Nazionale, steuern wir zunächst einmal wieder den Piazza San Giovanni direkt am Dom an. Heute wird er leider wieder nur von außen bewundert, da das anliegende Dommuseum geschlossen ist. Erst am Samstag wird es soweit sein, dann werden wir ihn auch von innen bewundern können und die dazugehörigen Kunstschätze im Museo del Duomo genauer in Augenschein nehmen.

Florenz

Duomo mit Campanile

Über die Via Calzaiuoli, mit ihren herrlichen Geschäften und Schaufenstern, gelangen wir zum Zentrum des weltlichen Florenz – dem Piazza della Signoria mit dem imposanten Palazzo Vecchio. Unsere sehr informierte Reiseleiterin Judith-Natscha Ruedinger kennt herrliche Geschichten und Anekdoten über die Medici, die Strozzis und all die anderen einflussreichen florentinischen Familien.

Auch weiß sie zu berichten, dass die Fontana del Nettuno, der Neptunbrunnen, nicht viel Anklang bei den Florentinern hat. Er ist als weißer Klotz aus Marmor verschrien. So schlimm finde ich ihn nun auch wieder nicht. Ebenfalls auf der Piazza della Signoria befindet sich eine Kopie des Davids von Michelangelo. Der überproportionierte Kopf und die zu groß geratenen Hände sorgen für etwas Verwirrung. Doch Frau Ruedinger hat die Erklärung parat: Alles eine Sache der Perspektive. Ursprünglich sollte der David viel höher stehen und von unten betrachtet werden. Dann wäre alles auch richtig proportioniert. Das Original werden wir in den nächsten Tagen in der Galleria dell´Accademia bestaunen können. Auf der anderen Seite der Piazza befindet sich die Loggia dei Lanzi, in der einige sehr schöne Skulpturen zu bewundern sind. Diese sind aber nur ein kleiner Vorgeschmack was uns später noch erwarten wird.

Florenz

Fontane dell Nettuno

Florenz

Teil des Neptunbrunnens

Von der Terrasse des Caffés Pineider können wir bei einem Cappuccino das Treiben auf der Piazza beobachten und neue Kräfte sammeln. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde aller Reiseteilnehmer geht es weiter in Richtung Museo Nazionale del Bargello. Eine sehr umfangreiche Sammlung und die älteste Skulpturensammlung der Stadt. Der Palast, in dem sich das Museum befindet, wurde zeitweise auch als Sitz des Polizeihauptmanns (Bargello) genutzt. Folter und Hinrichtungen waren im 16. Jahrhundert in diesen Gemäuern nichts Seltenes. Mir läuft es bei diesem Gedanken eiskalt den Rücken hinunter. Heute befinden sich hier Skulpturen von Cellini, Donatello und Michelangelo. Der kleine Amor aus Bronze ist Auslöser für einige belustigte Äußerungen. Man betrachte bitte sein spärliches Beinkleid! Anhand der vergoldeten Bronzepaneele mit „Abrahams Opferung des Isaaks“ von Brunelleschi und Ghiberti konnte uns Frau Ruedinger über den Wettbewerb für die Gestaltung der Pforte des Baptisteriums berichten. Der genauere Bericht darüber folgt nach dem Besuch des Dommuseums.

Der besagte Amor

Florenz

Kopie des Davids von Michelangelo

Florenz

Skulptur in der Loggia dei Lanzi

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Nach so viel Informationen haben wir uns alle eine gutes Pranzo (Mittagessen) verdient.

Am Nachmittag steht Santa Maria Novella auf dem Programm. Eine Kirche mit angeschlossenen Dominikaner-Kloster. Die Kirche, mit ihrer weiß-grünen Marmorfassade aus dem 13. Jahrhundert, ist von innen unerwartet groß. Das Kirchenschiff ist 100 Meter lang. Die Fresken sind einmalig und sehr gut erhalten. So zeigen die Fresken von Domenico Ghirlandiaios nicht nur das „Leben der Heiligen Jungfrau“ und das „Leben Johannes des Täufers“, sondern auch genaue Details der Entstehungszeit: Safranfarbene Gewänder, die Innenausstattung der Palazzi und auch die des Malers Ghirlandiaio selbst. Er war der Lehrer von Michelangelo, der wohl als Schüler des Meisters Ghirlandiao selbst an der Entstehung des Freskos mithalf. Durch den grünen Kreuzgang gelangt man in die spanische Kapelle. Die Deckenfresken sind von atemberaubender Schönheit. Die Abendsonne taucht das Kloster in goldenes Licht.

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Als wir das Kloster verlassen und auf die Via de Tornabuoni stoßen, erstrahlt diese in vorweihnachtlicher Beleuchtung. Wer jetzt noch Zeit und Muße (und auch noch das nötige Geld im Portemonnaie) hat, kann hier die Gelegenheit nutzen, in den feinsten und ausgewähltesten Boutiquen die neusten Modetrends zu kaufen. Mich treibt es auf die Dachterrasse des Kaufhauses „La Rinascente“. Dort bewundere ich bei einen Aperitivo den beleuchteten Dom und lasse die vielen Eindrücke des Tages Revue passieren.

A domani!

Via de´ Tornabuoni

Blick auf den Dom

Annette Weber